CDU Ostalb tagt in Westhausen
Auf ihrem Kreissparteitag tauschte sich die CDU zum Thema Bauen und Wohnen aus und wählte eine neue Führungsmannschaft, die auch weiterhin von Kreisrätin Heike Brucker angeführt wird. Ehrengast Nicole Razavi gab den anwesenden Mitgliedern Einblicke in die Landespolitik.
Über ein starkes Ergebnis durfte sich die amtierende Kreisvorsitzende Heike Brucker freuen, die von den 121 anwesenden Christdemokraten mit starken 94 Prozent wiedergewählt wurde. Unterstützt wird sie von ihren Stellvertretern Pauline Borchard, Winfried Mack, Dr. Jens Mayer und Felix Schneider. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören darüber hinaus Stefan Mack als Schatzmeister, Hartmut Müller als Schriftführer, Dr. Sarah Schmid-Nürnberg als Pressereferentin, Achim Bihr als Internetreferent und Matthias Heindl als Mitgliederbeauftragter an. Den Vorstand komplementieren als Beisitzer: Dr. Joy Alemazung, Markus Bosch, Dragana Damjanovic-Schachner, Nico Gasch, Simon Haag, Norbert Herrling, Dr. Michael Hoffmann, Gisela Knobloch, Florian Kruspel, Dr. Michel le Maire, Finn Lindner, Harald Steidle, Gisela Stephan, Thomas Wagenblast und Rudolf Wiedmann.
Herzstück des Parteitags war der von Felix Schneider moderierte Austausch zum Thema Wohnen und Bauen, an dem die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle sowie Christian Tagwerker, Geschäftsführer von Dürr & Feil Gebäudetechnik GmbH, sowie Martin Kruger, Geschäftsführer bei Holzbau Kruger mitwirkten.
"Der Staat muss wieder alltagstüchtig werden", betonte Ministerin Razavi eingangs. "Nirgendwo auf der Welt ist es so teuer, einen Kilometer Autobahn zu bauen, als in Deutschland. Bürokratie und Regulierung tragen dazu ganz maßgeblich bei", illustrierte die Göppinger Landtagsabgeordnete. Ihr ist es deshalb wichtig, Prozesse zu vereinfachen. "Bei der Reform der Landesbauordnung war es mir ein Herzensanliegen, dass wir weg von der Goldrandlösung und wieder hin zum Minimalstandard kommen", bekräftigte Razavi.
Daran knüpfte Aalens Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle an und bilanzierte, dass "Regulierung sowie hohe Energie- und Lohnnebenkosten das Bauen teuer machen". Gleichzeitig sieht der Baubürgermeister aber auch Grund zum Optimismus. "Die Digitalisierung schafft ganz neue Möglichkeiten zur Vereinfachung und Beschleunigung " betonte Steidle und verweist dabei beispielswiese auf das virtuelle Bauamt.
Aus der Praxis berichtet auch Christian Tagwerker. Der Installateur- und Heizungsbaumeister zeigt auf, wie insbesondere in diesem Bereich die Kosten steigen und "dadurch zu einem starken Preistreiber beim Bauen" werden. Kritik an einer Überbürokratisierung äußerte Martin Kruger. Der Abtsgmünder Unternehmer und Kreisrat hat aber auch einen konkreten Lösungsansatz. "In Skandinavien arbeitet der Staat nicht mit engmaschigen Vorschriften, sondern er gibt Schutzziele vor. Das ermöglicht Technologieoffenheit und stärkt die Entfaltungsfreiheit der Unternehmen, ohne dass Abstriche bei den Standards gemacht werden", zeigte sich Kruger begeistert.
Auch andere Themen kamen auf dem Parteitag nicht zu kurz: "Wir haben im September Themenforen für die Landtagswahl durchgeführt, weil es mir ein Herzensanliegen ist, dass die Expertise und berufliche Erfahrung unserer Mitglieder in die Landespolitik einfließen kann", erläuterte Kreisvorsitzende Heike Brucker. Und das mit Erfolg: Die CDU Ostalb hat am Samstag über zwanzig Anträge beschlossen, die thematisch von der Bildungspolitik über die innere Sicherheit bis hin zur Pflege reichen und die in einem nächsten Schritt auf den übergeordneten politischen Ebenen eingebracht werden sollen.
Abgerundet wurde der Parteitag von Berichten aus Berlin und Stuttgart. Bundestagsabgeordnete Dr. Inge Grässle zeigte sich sehr erfreut über die geplante Einführung der Aktivrente und die von Bundeskanzler Merz und Innenminister Dobrindt umgesetzte Migrationswende. "Jetzt liegt es an uns, auch bei dem riesigen Ausgabentopf Arbeit und Soziales einen echten Politikwechsel hinzubekommen", betonte die Haushaltspolitikerin.
Auch dem Gmünder Landtagsabgeordnetn Tim Bückner liegt die Sozialpolitik besonders am Herzen: "Wir müssen hier den ländlichen Raum mitdenken und in eine gute ärztliche Versorgung investieren", bekräftigte Bückner. Abgerundet wird der Parteitag mit einem Grußwort des Landtagsabgeordneten Winfried Mack, der einen "Vorrang für Arbeitsplätze" forderte. Dafür möchte er zum einen die Automobilindustrie wieder stärken und zum anderen die berufliche Bildung mehr in den Vordergrund stellen. "Wir brauchen neben Mastern auch wieder mehr Meister", appellierte Mack unter dem Applaus der anwesenden Mitglieder.