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06.10.2006
Chancen der Globalisierung nutzen
Podiumsdiskussion mit dem Thema „Chancen der Globalisierung nutzen”
Nach einer das Thema erklärenden Beamer-Präsentation begrüßte Stadtverbandsvorsitzender Bruno Balle die Podiumsteilnehmer sowie die Gäste im Saal und gab das Wort an Moderator Klaus Pavel, der kompetent und humorvoll durch den Abend führte.

Auf die Frage, wie sich die weltweit agierende LEITZ-Gruppe den Herausforderungen der Globalisierung stelle, sagte Dr. Dieter Brucklacher: „Ihr kann man nur mit einer höheren Produktivität und hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern begegnen. Die Wirtschaft hat Ihre Hausaufgaben gemacht, jetzt müssen die Politiker aus ihrem Tiefschlaf erwachen.” Damit Deutschland in der Welt wettbewerbsfähig bleibe, forderte er einen flexibleren Arbeitsmarkt, eine Reformierung des Steuerrechts, eine Deregulierung insgesamt und eine effizientere Forschungspolitik. „Ich halte nichts von Mindestlöhnen”, sagte Brucklacher – die Grundsicherung müsse der Staat übernehmen. Allein 4000 zusätzliche Ingenieursarbeitsplätze könne man in Deutschland dadurch schaffen, indem man die Wochenarbeitszeit von 35 auf 36 Stunden erhöhe – „wenn Herr Jankowski damit einverstanden wäre”.

Wenn die Gewerkschaften in punkto Mindestlohn und Arbeitszeit flexibler wären, liefen ihnen die Mitglieder weg. „Arbeit ist keine Ware”, stellte DGB-Funktionär Jankowski unmissverständlich klar. Ins Ausland verlagerte Produktionsstätten seien oft „nicht menschenwürdig. Eine Globalisierung, die Kinderschuhe billiger, aber den Vater arbeitslos macht, ist sinnlos.”

„Noch viele Arbeitsplätze in Deutschland und Europa werden wegfallen”, prognostizierte MdB Georg Brunnhuber. „Der Unternehmer geht nicht ins Ausland, weil er dort noch mehr verdienen kann, sondern weil er nur so konkurrenzfähig bleiben kann. Leider gibt es in Deutschland nicht nur familiengeführte Unternehmen wie LEITZ, wo der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern auch große Kapitalgesellschaften, die nur auf Profit ausgerichtet sind.” Die CDU sei durchaus zu weitreichenden Reformen bereit – doch fehle ihr im Bundestag die Mehrheit für eine wirtschaftsfreundliche Politik, stellte Brunnhuber klar. Doch „es bewegt sich was in diesem Land”, immerhin betrage das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr über 2,5 Prozent.

Dass unter dem Strich gesehen der Exportweltmeister Deutschland ein Gewinner der Globalisierung sei, stellte Klaus Moser fest. Auf die Frage Klaus Pavels, nach den interessantesten Produktionsstandorten in der Welt, konnte Moser Indien noch vor China nennen. „Wir verzeichnen eine enorme Anfrage nach Investitionen auf dem Subkontinent. Aber auch das Interesse der indischen Wirtschaft an Deutschland ist immens hoch”, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.

„Wirkt sich die Globalisierung auch auf das Handwerk aus”, wurde Präsident Horst Schurr von Klaus Pavel gefragt? Auch das Handwerk müsse sich, den sich laufend ändernden Gegebenheiten anpassen – als Beispiel nannte er hier die Zulieferer der Automobilindustrie. Dies geschehe sowohl räumlich, aber auch durch immer neue Produkte, die eine höhere Qualifikation des Arbeiters voraussetzen. Doch gerade in der Rekrutierung neuer Lehrlinge habe es das Handwerk oft schwer. Diejenigen, die eine Ausbildung im Handwerk begännen, brächten oft nicht die geforderten Voraussetzungen mit. Schurr forderte deshalb eine bessere Bildungspolitik und eine Aufwertung der Hauptschule.

Nach einigen interessanten Fragen aus dem Publikum, übergab Moderator Klaus Pavel das Mikrofon an Stadtverbandsvorsitzenden Bruno Balle, der sich bei den Podiumsteilnehmern und Publikum bedankte und zu einem Umtrunk ins Foyer einlud.

Die Veranstaltungsreihe „60 Jahre CDU - Oberkochen”, wird mit dem Besuch der Ministerin für Arbeit und Soziales, Frau Dr. Monika Stolz, am Freitag, 10. November fortgesetzt.

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